Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den größten Gesundheitsgefahren unserer Zeit. Bereits in den frühen 1970er-Jahren entstand in Wiesloch ein Konzept, das in Deutschland und international als Vorreiter gilt: Das Wieslocher Modell. Bis heute prägt es die moderne Herzprävention und inspiriert Programme auf der ganzen Welt.
Wissenschaftliche Studien haben Anfang der 70 Jahre einen Zusammenhang ergeben von Verhaltens- und Stoffwechselstörungen und der Entstehung von Herzinfarkt und Arteriosklerose.
Diese als Risikofaktoren bekannten Störungen sind erhöhtes Cholesterin, Übergewicht,
Bluthochdruck, Hyperuricämie und Rauchen.
1974 begann die Ärzteschaft des Raumes Wiesloch an 7 Orten Patienten mit einem erhöhten
Herzinfarktrisiko durch eine ärztlich begleitete Gruppentherapie zu betreuen. Das Programm wurde
wissenschaftlich begleitet und bestand aus :
Wöchentliche Sportstunde
Ernährungsberatung
und einem langfristigen Vortragsprogramm.
Die wissenschaftliche Begleitung ergab eine deutliche Reduktion der Risikofaktoren
Cholsterin 17,1%
Triglyceride 25 %
Harnsäure 13,9%
Gewichtsreduktion 68%
Alle Teilnehmer wurden Nichtraucher.
Das Modell wurde von der WHO als Modell anerkannt.
Die Intention der primären Prävention fand später in Zusammenarbeit mit dem Institut für
Herzinfarktforschung der Universität Heidelberg unter Herrn Prof. Dr. Egbert Nüssel in der
„kommunalen Prävention Modell Eberbach/Wiesloch“ seine Fortsetzung. Auf Bevölkerungsebene
wurde eine aus ca. 20 Bürgern Arbeitsgemeinschaft gebildet, die es sich zur Aufgabe machte in der
Bevölkerung Wege zu einer gesunden Lebensweise aufzuzeigen und zu initiieren. Alle
Bevölkerungsgruppen, Vereine und das Handwerk waren aufgefordert sich zu beteiligen.
Die Kontrolle über Jahre ergab eine Reduktion der Risikofaktoren um ca., 20%. Das Modell wurde
von der WHO anerkannt und fand wissenschaftlich großes Interesse.